Fotografie-Lexikon von Mitch-Rue.de
Festbrennweite – einfach erklärt
Festbrennweiten genießen unter Fotograf:innen einen besonderen Ruf. Während Zoomobjektive mit Vielseitigkeit punkten, stehen Festbrennweiten für etwas ganz anderes: Bildqualität, Lichtstärke – und den bewussten Umgang mit Perspektive. Aber warum ist das so? Für wen lohnt sich eine Festbrennweite wirklich? Und welche Brennweite ist die richtige für dich?
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Einführung
Was ist eigentlich eine Festbrennweite?
Der Name sagt es schon: Eine Festbrennweite hat eine feste Brennweite. Du kannst also nicht wie bei einem Zoom heran- oder herauszoomen – stattdessen veränderst du deinen Bildausschnitt, indem du dich selbst bewegst. Diese Einschränkung mag auf den ersten Blick unpraktisch wirken, verändert aber oft die Art, wie du fotografierst: bewusster, durchdachter, fokussierter.
Detaillierte Erklärung
Warum sind Festbrennweiten oft besser?
Festbrennweiten haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind auf eine Sache optimiert – ihre Bildwirkung bei genau dieser Brennweite. Das hat gleich mehrere praktische Folgen:
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Mehr Licht: Viele Festbrennweiten haben eine große Offenblende wie f/1.8, f/1.4 oder sogar f/1.2. Damit kannst du auch bei wenig Licht noch aus der Hand fotografieren – und bekommst traumhafte Unschärfe im Hintergrund.
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Mehr Schärfe: Da das Objektiv nicht für mehrere Brennweiten gleichzeitig korrigieren muss, liefert es oft messerscharfe Bilder – besonders bei offener Blende.
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Kompakter und leichter: Ohne die komplexe Zoommechanik fallen Festbrennweiten deutlich kleiner und leichter aus. Ideal für Reisen, Reportagen oder den Alltag.
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Günstiger bei besserer Qualität: Ein gutes 35mm f/1.8 bekommst du schon für ein paar hundert Euro – bei Zoomobjektiven vergleichbarer Qualität zahlst du deutlich mehr.
Wenn du noch neu im Thema bist, schau dir gern auch meine Übersicht mit den besten Festbrennweiten für Sony E-Mount an – dort findest du Empfehlungen für jeden Einsatzzweck und Geldbeutel.
Praktische Anwendungen von Fotografie-Techniken
Welche Festbrennweite eignet sich als „Immer-drauf“-Objektiv?
Die Frage aller Fragen: Welche Brennweite soll’s denn sein? Die Antwort hängt ganz davon ab, was du fotografierst – und mit welchem Sensorformat. Auf einer Vollformatkamera wie der Sony Alpha 7 III oder IV gelten folgende Brennweiten als echte Allrounder:
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35mm: Ideal für Reportage, Alltag, Street und Reisen. Etwas weiter als das Auge sieht – viele Fotograf:innen bleiben dabei für immer.
→ Mein Tipp: Sony FE 35mm f/1.8* – leicht, scharf und zuverlässig. -
50mm: Etwas enger, mit schöner Freistellung. Wirkt natürlicher und eignet sich gut für Porträts, Details oder Events.
→ Mein Tipp: Sony FE 50mm f/1.2 GM* – High-End, wenn du’s dir leisten willst.
Gerade das 35mm ist für viele das Objektiv, das einfach immer draufbleibt. Leicht, universell, charakterstark – und es zwingt dich, dich zu bewegen.
Frequently Asked Questions: Brennweite
Kann man mit einer Festbrennweite zoomen?
Nein – und genau das ist der Punkt. Wenn du mit einer Festbrennweite fotografierst, bewegst du dich mehr. Du denkst mehr über Perspektive und Komposition nach, statt einfach nur am Zoomring zu drehen. Das kann am Anfang herausfordernd sein, führt aber oft zu spannenderen, durchdachteren Bildern.
Welche Festbrennweite ist die richtige für mich?
Hier ein kleiner Überblick, wie du dich entscheiden kannst:
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Du willst nur ein Objektiv und bist viel unterwegs? Dann nimm ein 35mm – z. B. das Samyang AF 35mm f/1.8*für kleines Budget oder das Sony FE 35mm f/1.8* als Premium-Allrounder.
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Du liebst Porträts mit viel Unschärfe? Dann führt kaum ein Weg an einem 85mm f/1.4 vorbei – z. B. Sony FE 85mm f/1.4 GM* oder Sigma 85mm f/1.4 Art*.
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Du filmst viel oder vloggst? Dann brauchst du etwas Weitwinkel und leisen Autofokus. Gut geeignet: Sigma 24mm f/2 DG DN* oder Tamron 20mm f/2.8*.
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Du bist Einsteiger:in und willst erstmal testen? Dann fang mit einem günstigen 35mm oder 50mm an. Mein Tipp: Samyang AF 35mm f/1.8* – gute Bildqualität zum fairen Preis.
Was bedeutet eigentlich „35mm Festbrennweite“?
Ganz konkret: Du bekommst bei einer Vollformatkamera einen leichten Weitwinkel mit 35mm – genau der Bildwinkel, den viele als „natürlich erweitert“ empfinden. Auf einer APS-C-Kamera wie der Sony Alpha 6400 wirkt das 35mm eher wie ein 50mm – also neutraler und etwas enger. Das ist ideal, wenn du nicht extrem weit oder eng fotografieren willst.
Gibt es auch gute Festbrennweiten für Fuji & MFT?
Ja – und sie lohnen sich dort genauso wie bei Sony! Auch bei APS-C (z. B. Fuji X-T-Serie) und MFT (z. B. Olympus oder Panasonic) profitierst du von Lichtstärke, Schärfe und Kompaktheit. Meine Empfehlungen:
Fuji (APS-C):
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Immer-drauf: Fujinon XF 23mm f/2 WR* → entspricht 35mm KB
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Porträt: Fujinon XF 56mm f/1.2 R* → wunderschönes Bokeh
MFT (Micro Four Thirds):
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Allrounder: Olympus 17mm f/1.8* → entspricht ca. 34mm KB
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Einsteiger: Olympus 25mm f/1.8* → top für Alltag, günstig & lichtstark
Diese Objektive sind leicht, kompakt und liefern selbst mit kleinen Kameras fantastische Ergebnisse.