ND-Filter: Welche Stärke du brauchst – und welche Filter sich lohnen

Von ND8 bis ND1000 - Hier findest du heraus, welcher ND-Filter zu deinem Foto- oder Videostil passt.
Meine Empfehlungen

Du willst tagsüber mit offener Blende fotografieren? Fließendes Wasser glätten? Oder einfach sauber filmen, ohne unrealistische Belichtungen? Dann brauchst du einen ND-Filter – und zwar den richtigen.

Doch welcher ND-Filter passt zu dir? Muss es ein variabler sein? Reicht ND8 oder brauchst du ND1000? Und welche Filter taugen wirklich was – ohne Farbstich oder Weichzeichner-Effekt?

 In diesem Guide zeige ich dir:

Was ist ein ND-Filter?

Ein ND-Filter (Neutraldichtefilter) ist im Grunde eine Sonnenbrille für deine Kamera. Er reduziert das Licht, das durch das Objektiv auf den Sensor fällt – ganz gleichmäßig, ohne Farbverfälschung (zumindest bei guten Modellen).

Der Begriff „Neutraldichte“ beschreibt dabei die ideale Eigenschaft des Filters: Er soll das Licht gleichmäßig dämpfen, ohne die Farben oder den Kontrast zu verändern. Hochwertige ND-Filter schaffen das zuverlässig – bei günstigen Modellen kann es jedoch zu Farbverschiebungen oder Unschärfen kommen.

ND-Filter gibt es in unterschiedlichen Ausführungen:

  • Feste ND-Filter mit einer bestimmten Stärke (z. B. ND8, ND64)

  • Variable ND-Filter (VND), bei denen du die Stärke stufenlos anpassen kannst

  • Steck- oder Schraubfilter, je nach System

ND-Filter gibt’s in verschiedenen Stärken (ND2 bis ND1000+), als feste Variante oder variabel einstellbar (VND). Dazu später mehr.

Regensburg,StadtamHof, Sommertag, Welterbe

Wofür brauche ich einen ND-Filter?

Ein ND-Filter ist immer dann sinnvoll, wenn du die Belichtung bewusst verlängern oder die Blende weit öffnen willst – und das vorhandene Licht eigentlich zu stark dafür ist.

Typische Anwendungsbereiche:

Langzeitbelichtung am Tag

Du willst Wasser glattziehen, bewegte Menschen „ausblenden“, Wolken weicher wirken lassen oder Autos als Lichtstreifen festhalten – all das funktioniert nur, wenn du mit langen Verschlusszeiten arbeitest. Bei Tageslicht ist das ohne ND-Filter kaum möglich, da das Bild sonst überbelichtet wäre.

Offene Blende bei viel Licht

Portraits mit Hintergrundunschärfe oder Streetshots mit Freistellung leben von weit geöffneter Blende (z. B. f/1.8 oder f/2.0). Doch bei Sonne reicht selbst ISO 100 und 1/8000 s manchmal nicht aus, um korrekt zu belichten. Ein ND-Filter hilft, das Licht zu zähmen – und dein Bild bekommt genau den Look, den du suchst.

Video mit korrektem Shutter

Wenn du filmst, möchtest du in der Regel mit doppelter Bildrate belichten – z. B. 1/50 s bei 25 fps. Diese Verschlusszeit sorgt für eine natürliche Bewegungsunschärfe. Doch bei Tageslicht ist das ohne ND-Filter fast immer zu hell. Ein guter ND-Filter ist für Filmer:innen also Pflicht.

ND-Filter-Stärken: ND8, ND64, ND1000 – was steckt dahinter?

Wenn du dich mit ND-Filtern beschäftigst, stößt du schnell auf Bezeichnungen wie ND4, ND8, ND64, ND1000 oder sogar ND32000. Diese Zahlen geben an, wie stark das einfallende Licht reduziert wird – und damit, wie viel länger du belichten kannst.

Je höher die Zahl, desto dunkler der Filter – und desto länger kannst du die Belichtungszeit ziehen, ohne dass dein Bild überbelichtet wird.

Wie funktionieren die ND-Werte?

ND-Werte basieren auf Blendenstufen (Stops). Eine Verdopplung der Belichtungszeit entspricht einer zusätzlichen Blendenstufe.

Z.B. Ein ND1000 erlaubt dir also z. B., anstelle von 1/1000 s mit exakt 1 Sekunde zu belichten – bei gleicher Helligkeit.

Hier ein Überblick:

ND-StärkeReduktionVerlängerung
ND21 Blendenstufe2× längere Belichtung
ND42 Blendenstufen
ND83 Blendenstufen
ND646 Blendenstufen64×
ND100010 Blendenstufen1000×
ND3200015 Blendenstufen32.000×

Welche ND-Stärke ist die richtige?

Das hängt davon ab, was du fotografierst oder filmst:

Für Video:

  • ND4 bis ND64 reichen meist völlig aus, um auf den gewünschten Shutter-Wert (z. B. 1/50 s) zu kommen

  • Für wechselnde Lichtbedingungen sind variable ND-Filter ideal

Für Portraits bei Tageslicht:

  • ND8 oder ND16 reichen oft, um bei offener Blende korrekt zu belichten

  • Wenn du sehr lichtstarke Linsen (f/1.2, f/1.4) nutzt, lieber ND32 oder ND64

Für Langzeitbelichtung:

  • ND64 bis ND1000 sind Klassiker für fließendes Wasser, leere Plätze, ziehende Wolken etc.

  • ND1000 ist das Allround-Modell für klassische Langzeitbilder bei Tag

  • ND32000 nur für Spezialfälle (z. B. 30+ Sekunden am helllichten Tag)

Die besten ND-Filter im Vergleich

Nicht jeder ND-Filter ist gleich – und nicht jeder Filter passt zu jedem Einsatzzweck. Manche sind ideal für unterwegs, andere für gezielte Langzeitbelichtungen. Einige lassen sich flexibel einstellen, andere setzen auf absolute Kontrolle. Und dann gibt’s noch die Frage: Fest oder variabel? Set oder Einzelkauf?

Damit du dir die Suche sparen kannst, findest du hier meine persönlichen Empfehlungen – klar gegliedert, praxisnah, für unterschiedliche Budgets. Vom günstigen Einsteiger-Set bis zum High-End-Filter für Video und Langzeitbelichtung ist alles dabei. Alle Modelle habe ich danach ausgewählt, ob sie zuverlässig arbeiten, gute Bildqualität liefern – und sich langfristig lohnen

Hinweis: In diesem Beitrag verwende ich Affiliate-Links, die mit * gekennzeichnet sind. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn du über diese Links etwas kaufst – für dich bleibt der Preis gleich. Danke für deine Unterstützung!

Meine Empfehlungen – und wie ich sie ausgewählt habe

Die Auswahl hier basiert auf intensiver Recherche, ehrlichem Nutzer-Feedback und einem klaren Fokus auf Praxistauglichkeit. Ich habe bewusst ND-Filter ausgewählt, die in der Foto- und Videopraxis regelmäßig empfohlen werden, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten – und sich in verschiedenen Szenarien bewährt haben.

Nicht jeder Filter ist für jeden Zweck ideal. Deshalb findest du hier eine Mischung aus günstigen Sets, zuverlässigen Allroundern und hochwertigen Profi-Modellen, sortiert nach Anwendungsbereich und Anspruch.

Preis-Tipp für Einsteiger

K&F Concept ND-Filter Set (ND8 / ND64 / ND1000)

★★★★☆

„Du willst ND-Filter einfach mal ausprobieren, ohne gleich zu tief in die Tasche zu greifen? Dann ist dieses Set dein Einstieg.“

Das K&F-Set liefert dir drei feste ND-Filter in klassischer Schraubfassung – mit genau den Stärken, die du für die gängigen Anwendungsszenarien brauchst: ND8 für Portraits bei Sonne, ND64 für sanfte Bewegungen, ND1000 für dramatische Langzeitbelichtungen. Preislich liegt das Set weit unter dem, was man für einzelne Premiumfilter bezahlt – ideal, wenn du noch herausfinden willst, welche Stärke zu deinem Stil passt.

Quickfacts
      • Typ: Feste ND-Filter (Schraubfassung)
      • Stärken: ND8, ND64, ND1000
      • Material: Optisches Glas, Nano Beschichtung
      • Preis: ca. 40–50 €
      • Ideal für: Einsteiger:innen, Reisefotografie, Langzeitbelichtung im Tageslicht

FÜR MEHR FLEXIBILITÄT BEI GLEICHBLEIBENDER QUALITÄT

Freewell Variable ND 2–5 Stop

★★★★★

„Einer für alles – dieser variable ND ist für mich der ideale Begleiter auf Reisen und im Alltag.“

Wenn du keine Lust auf ständiges Filterwechseln hast, ist dieser stufenlose ND-Filter von Freewell genau richtig. Er deckt ND4 bis ND32 ab – perfekt für Portraits, Reportage oder Videodrehs bei Sonne. Die Verarbeitungsqualität ist überzeugend, und die Farbstabilität deutlich besser als bei günstigeren No-Name-VNDs.

Quickfacts
  • Typ: Variabler ND

  • Stärke: ND4–ND32 (2–5 Stops)

  • Fassung: Präzisionsring, Hartbeschichtung

  • Preis: ca. 100–120 €

  • Ideal für: Tageslichtvideo, Reise, flexibles Arbeiten mit offener Blende

FÜR FESTE BELICHTUNGEN UND KLARE STRUKTUR

Freewell ND Filter Set (ND8 / ND16 / ND32 / ND64)

★★★★☆

„Wer Kontrolle will, greift lieber zu festen Werten – und mit diesem Set bist du für alles gerüstet.“

Das Freewell-Set bringt vier ND-Filter mit – und deckt damit die klassischen Einsatzbereiche ab: von leichtem Dämpfen bis hin zur klaren Reduktion für Video oder Portraits bei Sonne. Farbneutralität und Verarbeitungsqualität sind in dieser Preisklasse top – und durch das Set musst du dich nicht auf eine Stärke festlegen.

Quickfacts
  • Typ: Feste ND-Filter (optional magnetisch)

  • Stärken: ND8, ND16, ND32, ND64

  • Material: Multi-beschichtetes Glas

  • Preis: ca. 110–120 €

  • Ideal für: Video mit fixer Belichtung, Portraits, Landschaftsfotografie

FÜR PROFIS, DIE KEINE KOMPROMISSE MACHEN

PolarPro Peter McKinnon Variable ND II (2–5 Stop)

★★★★★

„Wer höchste Bildqualität braucht – vor allem für Video – kommt an diesem Filter kaum vorbei.“

Der PolarPro VND wurde mit YouTube-Star Peter McKinnon entwickelt – und das merkt man. Die Verarbeitung ist überragend, die Handhabung butterweich, die optische Qualität ohne Farbstich oder X-Effekt. Er ist nicht günstig, aber du bekommst hier ein echtes Werkzeug für professionelle Arbeit.

Quickfacts
  • Typ: Variabler ND

  • Stärke: ND4–ND32 (2–5 Stops)

  • Besonderheit: Gravierte Skala, keine Vignettierung

  • Preis: ca. 250–270 €

  • Ideal für: Professionelles Filmen, anspruchsvolle Lichtbedingungen, Content Creation

FÜR LANDSCHAFT, ARCHITEKTUR & 30 SEKUNDEN BEI TAGESLICHT

NiSi ND Professional Kit (ND8 / ND64 / ND1000)

★★★★★

„Ein hochwertiges Filterset für alle, die gezielt mit Langzeitbelichtung arbeiten.“

Dieses Set liefert drei präzise gefertigte ND-Filter mit exzellenter Farbneutralität – perfekt für saubere Belichtungen in der Landschafts- und Architekturfotografie. Die Vergütung ist kratzfest, wasserabweisend und verhindert zuverlässig Reflexionen. Wer mit Langzeitbelichtung ernst macht, fährt mit diesem Set auf der sicheren Seite.

Quickfacts

  • Typ: Feste ND-Filter (Schraubfassung)

  • Stärken: ND8, ND64, ND1000

  • Material: Nano-vergütetes Glas

  • Preis: ca. 260–290 €

  • Ideal für: Langzeitbelichtungen, Wasser, Wolken, Architektur

Regensburg,StadtamHof, Sommertag, Welterbe

Was du beim Kauf von ND-Filtern wirklich beachten solltest

Ein ND-Filter ist kein stylisches Zubehör, das man einfach mal mitschleppt – sondern ein Werkzeug, das dein Bild sichtbar verändert. Umso wichtiger ist es, zu verstehen, worauf es ankommt.
Hier findest du die wichtigsten Aspekte, die du vor dem Kauf kennen solltest – von Filtergrößen bis Bildqualität.

Welche Filtergröße brauchst du?

Die richtige Filtergröße richtet sich nach dem Filtergewinde deines Objektivs. Du findest diesen Wert meist auf der Vorderseite der Linse – gekennzeichnet durch ein „⌀“-Symbol, z. B. „⌀67 mm“.
Der Filter muss genau dazu passen – sonst lässt er sich nicht montieren.

Praxistipp:
Wenn du mehrere Objektive mit unterschiedlichen Gewindedurchmessern nutzt, lohnt es sich, den ND-Filter in der größten benötigten Größe zu kaufen – und ihn mit Step-Up-Ringen* an kleinere Linsen anzupassen. Das spart Geld und Platz. 

Fester oder variabler ND-Filter?

Das ist eine Grundsatzfrage – und sie hängt von deinem Einsatzgebiet ab.

Feste ND-Filter

Feste ND-Filter haben eine klare Stärke, z. B. ND64 oder ND1000.Sie sind vor allem dann sinnvoll, wenn du:

  • mit konstanten Belichtungen arbeitest

  • maximale Bildqualität ohne Kompromisse willst

  • Langzeitbelichtungen bei Landschaft, Architektur oder Wasser machst

Variable ND-Filter

Variable ND-Filter (VND) lassen sich stufenlos einstellen, z. B. von ND4 bis ND32.Sie lohnen sich besonders, wenn du:

  • häufig wechselnde Lichtverhältnisse hast

  • filmen willst und deine Verschlusszeit einhalten musst

  • auf Reisen nicht ständig Filter wechseln möchtest

Wichtig:Günstige VNDs führen oft zu Problemen – etwa Farbverfälschung oder dem berüchtigten „X-Effekt“ (Kreuzmuster im Bild). Wenn du zu einem variablen ND greifst, dann bitte einem Modell, das sich bewährt hat.

Woran erkenne ich gute Qualität?

Ein ND-Filter beeinflusst dein Bild direkt – deshalb lohnt es sich, auf Qualität zu achten. Diese Merkmale sind entscheidend:

  • Farbneutralität: Ein guter ND-Filter verändert die Farben im Bild kaum bis gar nicht.

  • Vergütung: Hochwertige Filter sind mehrfach beschichtet – gegen Reflexionen, Kratzer, Wasser und Schmutz.

  • Material: Optisches Glas ist Standard. In der Oberklasse kommen gehärtete Gläser mit Nanobeschichtung zum Einsatz.

  • Mechanik: Ein variabler ND sollte sich weich und präzise drehen lassen, ohne Spiel oder Widerstand. Bei festen ND-Filtern ist das Gewinde entscheidend: Es muss leichtgängig und robust sein.

 

Reinigung & Transport

Klingt banal – ist aber wichtig. ND-Filter verkratzen schneller als Objektivlinsen, weil sie häufiger angefasst und montiert werden.
Meine Empfehlung:

  • Immer ein Mikrofasertuch dabeihaben –-> Meine Empfehlung: Reinigungsspray + Mikrofasertücher Set*

  • Nie trocken über Sand oder Staub wischen – erst ausblasen –> Meine Empfehlung: Giottos Blasebalg Rocket Air*

  • Filtertasche oder Hardcase nutzen, vor allem bei mehreren Filtern oder bei Reisen

  • Bei VNDs regelmäßig prüfen, ob sich Staub unter dem beweglichen Ring ablagert

FAQ – Häufige Fragen zu ND-Filtern

Kann ich einen ND-Filter mit einem Polfilter kombinieren?

Ja, das ist möglich – aber nicht immer sinnvoll. Wenn du beides gleichzeitig einsetzt (z. B. für mehr Kontrast + längere Belichtung), kann es zu starken Vignettierungen oder Farbverfälschungen kommen – besonders bei Weitwinkelobjektiven. Besser: Ein hochwertiger Polfilter mit leichter ND-Wirkung oder separate Filter mit einem guten Steck- oder Magnet-System.

Wie finde ich die passende Filtergröße?

Die Filtergröße richtet sich nach dem Durchmesser deines Objektivs – meist auf der Frontlinse als Zahl mit „⌀“ markiert (z. B. ⌀67 mm).
Tipp: Wenn du mehrere Objektive nutzt, kaufe den Filter in der größten Größe und nutze Step-Up-Ringe*.

Was ist besser – ein Filter-Set oder ein variabler ND?

Das hängt vom Einsatzzweck ab:

  • Ein variabler ND-Filter spart Platz, ist schnell einstellbar und ideal für Video oder Reportage.

  • Ein Filterset mit festen ND-Stärken liefert meist bessere Bildqualität und lässt sich gezielter einsetzen – etwa für Langzeitbelichtung oder Fotografie mit hohen Ansprüchen.

 

Wie stark sollte ein ND-Filter für Langzeitbelichtungen sein?

Für klassische Langzeitbelichtungen bei Tageslicht (fließendes Wasser, leere Straßen, ziehende Wolken) brauchst du meist ND64 bis ND1000. Je heller die Umgebung und je länger du belichten willst, desto stärker muss der Filter sein. ND1000 ist der Standard für Belichtungen ab einer Sekunde bei Tag.

Was ist der X-Effekt – und wie vermeide ich ihn?

Der sogenannte X-Effekt ist ein dunkles Kreuz, das bei variablen ND-Filtern entstehen kann – besonders bei extrem starker Abdunkelung oder schlechten Filtern. Ursache sind sich überlagernde Polarisationsfolien.
Lösung: Nur hochwertige VNDs mit Stop-Begrenzung verwenden – z. B. von PolarPro, Freewell oder NiSi.

Hinweis: Links, die mit * gekennzeichnet sind, sind Affiliate-Links. Wenn du darüber etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision – für dich bleibt der Preis gleich. So kannst du meine Arbeit ganz nebenbei unterstützen. Vielen Dank!

 

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