Fotografie-Lexikon von Mitch-Rue.de

Bokeh – einfach erklärt

Sanfte Unschärfe, die das Motiv freistellt und dem Bild eine besondere Tiefe gibt – das ist Bokeh. In der Fotografie ist Bokeh weit mehr als nur ein technischer Effekt: Es ist ein ästhetisches Gestaltungsmittel, das gezielt eingesetzt wird, um Emotionen zu erzeugen und den Blick des Betrachters zu lenken.

Einführung in das Bokeh

Was ist Bokeh?

Bokeh beschreibt die Qualität und Wirkung der Unschärfe in Bildbereichen, die außerhalb des fokussierten Motivs liegen – meist im Hintergrund. Es entsteht durch das Zusammenspiel von Blende, Objektivkonstruktion und Abstand zwischen Kamera, Motiv und Hintergrund. Besonders markant wird Bokeh bei weit geöffneter Blende (z. B. f/1.4 oder f/2.8).

Detaillierte Erklärung des Bokeh

Was bedeutet Bokeh genau?

Der Begriff „Bokeh“ stammt aus dem Japanischen und bedeutet wörtlich „Unschärfe“ oder „Verschwommenheit“. Entscheidend für ein schönes Bokeh ist nicht nur die Stärke der Unschärfe, sondern auch ihre Qualität. Lichtpunkte im Hintergrund verwandeln sich durch Bokeh in weiche, kreisrunde Flächen – auch Bokeh-Balls genannt. Wie diese aussehen, hängt vom Aufbau des Objektivs ab, insbesondere von der Form und Anzahl der Blendenlamellen.

Ein gleichmäßig weiches, ruhiges Bokeh wird als angenehm empfunden, während harte Ränder oder Doppelkonturen (auch „Zwiebelringe“ genannt) eher als störend gelten. Objektive mit vielen Blendenlamellen und kreisrunder Öffnung erzeugen besonders schönes Bokeh.

Praktische Anwendungen von Fotografie-Techniken

Fotografie in der Praxis: Bokeh im Einsatz

  • Porträtfotografie → weiches Bokeh trennt das Gesicht vom Hintergrund und lenkt den Fokus
  • Foodfotografie → gezielte Unschärfe lenkt den Blick aufs Hauptmotiv
  • Naturfotografie → Bokeh macht Blumen oder Tiere vor unscharfem Hintergrund plastisch
  • Weihnachtsbeleuchtung oder Lichterketten → Bokeh verwandelt Lichter in ästhetische Lichtkugeln
  • Kreative Experimente → Bokeh-Formen mit selbst gebastelten Blendenaufsätzen erzeugen

Tipp: Für schönes Bokeh eignen sich Festbrennweiten mit Lichtstärke f/1.4 – f/2.8. Achte darauf, dass der Hintergrund weit entfernt ist – so wird er besonders weich.

Frequently Asked Questions: Bokeh

Wie erzeuge ich Bokeh in meinen Fotos?

Stelle eine große Blendenöffnung (z. B. f/2.0) ein, fokussiere auf dein Motiv und achte darauf, dass der Hintergrund weit entfernt ist.

Welche Objektive haben besonders schönes Bokeh?

Festbrennweiten mit hoher Lichtstärke (z. B. 50 mm f/1.4 oder 85 mm f/1.8) und runder Blendenöffnung liefern meist das weichste Bokeh.

Kann man Bokeh auch mit Zoomobjektiven erreichen?

Ja, wenn das Objektiv eine große Offenblende (z. B. f/2.8) hat und du bei längerer Brennweite fotografierst. Der Effekt ist meist nicht ganz so ausgeprägt wie bei Festbrennweiten.

Ist viel Bokeh immer besser?

Nicht unbedingt. Zu viel Unschärfe kann auch Details verschlucken. Entscheidend ist, ob Bokeh dem Bildaufbau dient und dein Motiv unterstützt.

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